„Deswegen verbessert sich die Qualität unsere Teile um kein Stück“, sagte mir einmal der Seniorchef eines Unternehmens, dessen Sohn mich mit der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems beauftragt hatte.
Was ich während der Ist-Analyse des Projektes zur “Einführung eines Qualitätsmanagementsystems“ vorfand, war unter anderem folgendes:
- Auftragsannahme: Mitarbeiter nahmen Bearbeitungsaufträge nach individuellen Vorgaben an, manche Aufträge wurden nie erfasst und somit auch nicht abgerechnet
- Bei einem Neuauftrag wurde die optimale Bearbeitungsvorrichtung festgelegt. Bei Folgeaufträgen griff man aber auf Vorrichtungen zu, die gerade verfügbar, nicht aber für die Bearbeitung optimal waren
- Verbesserungsmaßnahmen zu Arbeitsabläufen oder Prozessen wurden besprochen, in den meisten Fällen aber nicht umgesetzt – das Tagesgeschäft obsiegte
- Der Chef beklagt sich regelmäßig über die fehlenden Kompetenz und den fehlenden Einsatz seiner Belegschaft.
Es gab viele weitere Auffälligkeiten, es ging auch nicht nur um die Qualität der Produkte, sondern genauso um die Qualität der Prozesse und Ihrer Ergebnisse.
Alle machen, was sie wollen
Der Gesamteindruck aber war klar: jeder machte was er wollte, der Chef fand keinen Weg seine Abläufe zu regeln. Nach Projektabschluss waren diese Schwachpunkte und etliche weitere abgestellt.
- Die wesentlichen Abläufe der kundenorientierten, Führungs- und Unterstützungs- Prozesse waren festgelegt
- Der Prozess „Auftragsannahme“ stellt nun sicher, dass auch Waren, die von Stammkunden „zur Bearbeitung nur an der Rampe abgegeben“, in der EDV nun erfasst und am Ende berechnet wurden
- Bearbeitungsvorrichtungen sind verbindlich in den Fertigungsaufträgen festgelegt mir „Vorrichtungsnummer“
- Wechselwirkungen zu anderen Prozessen und somit Prozesslieferanten und Prozesskunden sind allen bekannt
- Verantwortungen im Prozess sind geregelt und Mitarbeiter kennen Ihre Aufgaben
- Der Prozess „Dokumentenlenkung“ stellt nun sicher, dass auf alle im Prozess benötigten Dokumente aktuell zugegriffen werden kann. Dokumente aus „eigene Dateien“ gibt es nicht mehr
- Ein eingerichtetes Maßnahmenmanagement sichert die Maßnahmenumsetzung
Wichtig ist, dass Prozessabläufe, die häufig der individuellen Beeinflussung unterliegen, mit den Prozessteilnehmern geregelt und somit verbindlich werden. Erforderliche und gewünschte Freiheitsgrade müssen dabei nicht zwingend eingeschränkt werden. Das ist eine Frage des Eingehens auf die Menschen im Betrieb. Formal umgesetzte Normvorgaben führen deshalb oft nicht zum Erfolg, weil die Anpassung auf betriebliche und individuelle Bedürfnisse nicht erfolgte und individuelle Hinderungsgründe nicht beachtet wurden.
Wichtig ist auch, dass QMS nicht eingeführt wird, ohne den Betroffenen Inhalt und Sinn der festgelegten Prozessabläufe zu erklären. Oft werden Prozessabläufe mit den Regularien zu den Normanforderungen nur deshalb falsch gehandhabt, weil die beteiligten Mitarbeiter das Ziel, das mit der Umsetzung der Normanforderung verfolgt werden soll, aufgrund nicht oder mangelhaft durchgeführter Erklärung nicht verstanden haben.
Der Nutzen ist dann auch gleich zweifacher Art.
- Mit einem eingeführten und funktionierenden QMS hat der Unternehmer die Eintrittskarte in Branchen, in denen er ohne QMS keine Anfragen bekäme. Auch kundenseitige Bewertung des QMS stellen nun kein Problem mehr dar
- Eine pragmatische Umsetzung von QMS im Betrieb führt zu einer Prozessverbesserung, die etliche Reibungsverluste in den betrieblichen Abläufen eliminiert und so Kosten spart.
Ihr Nutzen für ein Audit mit FMS:
- Die ohnehin durchzuführenden internen Audits wären für dieses Jahr erledigt
- Sie erführen von einem erfahrenen Auditor und „Prozessoptimierer“, der Ihr Unternehmen nicht durch die Betriebsbrille betrachtet, welche Verbesserungsansätze in Ihrer Prozesslandschaft schlummern.
- Mögliche Verbesserungsmaßnahmen werden gleich durchgesprochen